Wherigo - Cache


Großer Stadtrundgang Schwerin


https://www.geocaching.com/geocache/GC7HD3R_grosser-stadtrundgang-schwerin?guid=a57a3ca1-acc1-4201-a199-5eb1bfbdeb49

 

 

10.04.2019

 

Großer Stadtrundgang Schwerin

 

 

Die Favoritenliste meiner Microabenteuer und der schönsten Caches in Schwerin wächst stetig. Besonders habe ich mich natürlich darüber gefreut, das der "Große Stadtrundgang Schwerin" auch noch ein Cache, gelegt durch die *Wuseltiere* ist.

Mittwoch der 10. April 2019, ein ganz besonderer Tag! "Die Rasselbande" - Angie29, Sunnywitch und ich, Rabe Abraxas - wollten Schwerin einmal in Form eines Computerspiels für draußen erkunden. Ein Wherigo Cache. Bevor es los ging, erfuhren wir von den Wuseltieren dann auch noch so ganz nebenbei, dass ganz tolle FTF Plaketten ganz am Ende und nach bestandener Prüfung auf uns warten.

Wir haben unsere Prüfung bestanden und wie von den Wuseltieren versprochen, auch die tollen Plaketten in der Finaldose gefunden. Jedoch konnte ich anschließend aus gesundheitlichen Gründen dann jedoch nicht mehr auch noch an dem tollen Essen teilnehmen, zu welchem sich die Wuseltiere, Angie29 und Sunnywitch spontan verabredeten. Ein neues und ganz besonderes Smily lächelt mich jetzt auf meiner Live - Karte an!

Heute fast acht Monate nach unserem Fund, Krankenhausaufenthalt, Transplantation und meinen Sieg über den Krebs, möchte ich endlich meine zusätzlichen Recherchen über den Stadtrundgang mit euch teilen.

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald" 

                                           Rabe Abraxas


Der Paulskirchenkeller

Eine rote Damenhandtasche mit Kondomen

 

 

Eine Oma, für mich ist es Tante Lia - Elisabeth - ,sitzt in der Kirche und strickt. Nicht oben im Kirchenschiff, sondern im Keller unter dem Altarraum. Manchmal betet sie auch, aber meistens sitzt sie nur da und strickt. Links zu ihren Füßen steht eine rote Damenhandtasche. In den 1980er Jahren, also noch weit vor dem Mauerfall befindet sich im Keller der Paulskirche ein Jugendtreff, was zu dieser Zeit und Form schon sehr ungewöhnlich ist, wurden doch alle Ansammlungen von der Stasi argwöhnisch beobachtet. Doch noch ungewöhnlicher ist: Die Jugendlichen sind keine gläubigen Kirchgänger, sondern Ateisten, Konfessionslose von der Straße, die nicht wissen, wo sie sonst hin sollen: Kleinkriminelle, Alkoholiker, langhaarige junge Menschen ohne Ausweis. Sie haben den Paulskirchenkeller mit Unterstützung des Pastors und engagierter Sozialarbeiter bewohnbar gemacht. Die Abmachung: Wenn sie Wasserleitungen verlegen, elektrisches Licht installieren und Toiletten einbauen, dürfen sie den Keller nutzen. Ein Jahr dauert der Umbau, und im November 1981 ist die feierliche Einweihung. Mit Bier und lauter Musik. Lauter als die Musik ertönten anschließend die kritischen Stimmen, die da fragten: "Ist das denn noch kirchliche Arbeit?" Noch lauter kam die Antwort der Gemeine und Initiatoren:"Ja"! Und ergänzten: "Die Jugendlichen sind jetzt in der Kirche, viele von ihnen zum ersten Mal. Manchmal sind die Wege des Herrn einfach unergründlich."

Im Paulskirchenkeller finden sich Liebespaare, heimlich werden verstohlen Küsse ausgetauscht, der erste Sex erlebt. Und dann irgendwann ist sie da: eine Geschlechtskrankheit, die sich ausbreitet.

Kondome müssen her. Doch gerade für Frauen und die Mädchen der DDR ist es schwer, an Verhütungsmittel heranzukommen. Und so kommt die rote Damenhandtasche ins Spiel: Immer wenn ein Paar bedarf hat, setzt das Mädchen sich neben Oma Lia, und die verteilt dann - Kondome.

Auch heute noch kommen dienstags und donnerstags junge Leute in den Paulskirchenkeller, die woanders nicht gerne gesehen sind. Nur Fine, die Kirchenoma, die gibt es nicht mehr.

INFOBOX

Geocaching

GC 7HD3R

 

Adresse:

Paulskirche

Am Packhof 8

19053 Schwerin-Paulsstadt,

Kellertür in der Moritz-Wickert-Straße

 

ÖPNV Tram 2, Bus 12, 14, Haltestelle Stadthaus

 

Stadthaus

Öffnungszeiten:

Di und Do 16:00 - 22:00 Uhr

 

Tipp

Wer von der Franz-Mehring-Straße in Richtung Innenstadt schaut, erhascht einen Blick auf die historische Fassade des Eckturms der Sparkasse. 

 

Literaturverzeichnis:

 


Arsenal am Pfaffenteich

Der weiße Fleck

 

Eigentlich müsste der Fleck schwarz sein, von den Kerzen, die an dieser Stelle im Herbst 1989 ihren Ruß hinterlassen haben. Kerzen, die für die Freiheit und gegen die Diktatur brannten. Angezündet von Schweriner Bürgern als mutige Geste und unvergessenes Signal. Der weiße Fleck am Arsenal, der immer wieder übermalt wird, erinnert an die erste Montagsdemo am 23. Oktober 1989 in Schwerin.

Auf den Handzetteln stand:"Mit Demokratie zum Sozialismus, uneingeschränkte Reisefreiheit, offene Medien, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Dafür demonstrieren wir gewaltfrei." Ohne Impressum und Absender. Dahintersteckte das *Neue Forum*, das zum Protest gegen das DDR-Regime aufrief. Wie in vielen Städten üblich, trafen sich die Demonstranten erst in der Kirche zum Friedensgebet und zogen dann weiter. Punkt  17:00 Uhr begann die Kundgebung am Alten Garten. Das Vorhaben wurde von zentraler Stelle aufmerksam beobachtet. Stasi Chef Erich Mielke zeigte sich im Vorfeld zuversichtlich, sprach von einer Großkundgebung, die "zentral abgestimmt" sei und organisierte eine Gegendemonstration. Aus allen Teilen des Bezirks wurden Gefolgsleute des Regimes herangefahren. Der Versuch, die friedliche Demonstration aufzuhalten, scheiterte. Viele Genossen schlossen sich der Montagsdemonstration an. Etwa 40.000 Menschen liefen vom Alten Garten bis zum Pfaffenteich und riefen:"Wir sind das Volk!" Am Arsenal, der damaligen Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei, begannen Demonstranten, ihre Kerzen abzustellen. Die ersten Kerzen wurden noch von Polizisten weggetreten, aber immer mehr Demonstranten strömten heran und brachten neue Kerzen. Die Staatsmacht versuchte das Fiasko im Nachhinein als Erfolg zu verkaufen. In den DDR-Fernsehnachrichten wurden Ausschnitte einer Rede eines führenden SED Mitglieds gezeigt: Das Klatschen war zu hören, die Buhrufe und Pfiffe wurden herausgeschnitten.

INFOBOX

Geocaching

GC 7HD3R

 

Adresse:

Innenministerium

Alexandrinenstraße 1

19055 Schwerin-Paulsstadt,

 

ÖPNV  Bus 11, Haltestelle Friedrichstraße

  

Tipp

Genau gegenüber,steht am Ufer auf Höhe August-Bebel-Straße 11 eine Büste von Heinrich Schliemann.

 

Literaturverzeichnis



Fortsetzung folgt ... !

 

Weitere Recherchen erscheinen in lockerer Reihenfolge ...

 

 

 

 

Literaturverzeichnis