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Bild/Text: Josef H. Goertz


Geocaching  &  Wandern im Müritz Nationalpark

 

     Der Müritz Nationalpark ist vor allem bekannt für seine wunderbaren Radtour-Möglichkeiten. Natürlich können eure Fährräder auch in allen öffentlichen Bussen in einem speziellen Anhänger sicher mitgenommen werden. Kein Wunder, denn die Umgebung ist äußerst flach und stellt Fahrradfahrern allenfalls ein paar Hügel in den Weg.

Weniger bekannt ist, dass es sich hier auch hervorragend geocachen & wandern lässt.

Der Nationalpark selbst teilt sich in zwei räumlich getrennte Gebiete.

Das größere der beiden erstreckt sich am Ostufer der Müritz und weist 260 km2 Fläche auf. Im etwas weiter östlich gelegenen Serrahner Teil werden 62 km2 geschützt.

Im Folgenden stelle ich euch meine drei schönsten Geocaching & Wanderabenteuer während meiner Reha, nach meiner Lebertransplantation, im Oktober - November 2019 vor.

Tour 1

Wandern im Buchenurwald (14 km)

 

     Dazu fahre ich mit dem Bus von meinem Quartier in Waren (Müritz) *OC2E65* vorbei an Penzlin *OC15085* - OC1435B* und Neustrelitz *GC11ARF - *GCFT7J* nach Zinow. Vom Bahnhof ist mein Ziel der Schweingartensee, der hinter dem Nationalparkhof Sarrahn *GC6R242* liegt. Dazu gehe ich schnurstracks auf einem kurzen Weg durchs Dorf in den Tann hinein. Heute erwartet mich ein ganz besonderer Wald, denn dieser Teil des Müritz-Nationalparks beherbergt ein Kuchenstück der UNESKO-Welterbestätte der Alten Buchenwälder Deutschlands, als Erweiterung der Welterbestätte "Buchenurwälder der Karpaten". Die größten urwaldartigen Flächen dieses verstreuten Schutzgebiets liegen in den Ukrainischen Karpaten. Doch auch in Deutschland gehören fünf kleinere Gebiete in diese Kategorie: Hainich (Thüringen), Kellerwald-Edersee Hessen) -* Ein Artikel über dieses Gebiet folgt im Laufe des Sommers*-, Jasmund (Mecklemburg Vorpommern), Grumsiner Forst (Brandenburg) und natürlich Serrahn.

     Das Serrahner Gebiet ist mit 268 Hektar, die sich alle innerhalb des Nationalparks befinden, das kleinste der hiesigen Waldschutzgebiete. Da es als großherzogliches und Parteikader Jagdgebiet schon lange vor der Nationalparkausweisung aus der Holznutzung gezogen war, beherbergen die hier wachsenden Buchentieflandwälder herausragende Naturschätze. Vor allem Insekten- und Pflanzenarten, die nur in abgestorbenem Holz gedeihen können, findet man hier wie kaum sonst in Deutschland.  

 

Vielfältige Wald und Moorlandschaft

 

     Doch zunächst folge ich dem Wald-Erlebnis-Pfad, *GC5PX9N* zu dem man sich am Eingang ein Faltblatt mitnehmen kann. Zu Beginn des Pfades werden uns Wanderern die verschiedenen Nutzungszwecke in den Wäldern vor Augen geführt. Dabei geschieht das nicht in aufdringlicher Weise mit Unmengen an Informationen wie auf manch anderem Lehrpfad den ich besucht habe, sondern in kleinen, interessanten Dosen, die besonders für uns begleitende Kinder attraktiv sind.

     Kiefern, Fichten, Eichen und Pappeln dominieren zunächst den Rand des sich zwischen den Bäumen schlängelnden Pfades. Anschließend erreiche ich eine Aussichtsplattform, die direkt am Rand der großen Kesselmoore errichtet wurde. Wer Glück hat, kann hier See- und Fischadler bei der Jagd beobachten oder dem Ruf der Kraniche lauschen. Mein Blick erhascht leider keine derartig großen Vögel, dafür streift er über Wollgraswiesen, und direkt vor meiner Nase turnt ein Zaunkönig in den Ästen herum. 

     Nun ist es nicht mehr weit bis zum winzigen Walddorf Serrahn. *GC6R242* Hier erwartet uns ein liebevoll gestaltetes Gartenkaffee, das neben Kaffee und Kuchen auch eine selbstgemachte Suppe auf Basis ökologischer Produkte anbietet. Natürlich gibt es, das Nationalpark-Informationszentrum zu erwähnen, wo die Ausstellung "Im Reich der Buchen" tiefer über das Gebiet informiert.

Natürlich habe ich hier auch nur einige wenige meiner - "gefundenen Schätze" - aufgeführt, um euch nicht die nötige Neugier für dieses Gebiet zu nehmen.

 

Von den fleischfressenden Pflanzen zum Schweingartensee

 

     Von hier aus folge ich den Wegweisern in Richtung Moorpfad, der schnell zum Sumpfland hinunter führt, das ich zuvor vom Aussichtsturm überblicken konnte. Am Rand des 50 Meter langen Holzstegs sind ein Dutzend Moorpflanzen mit Schildern markiert. Highlight ist vielleicht der fleischfressende Sonnentau, an dessen Klebedrüsen sich Insekten verfangen und dann verdaut werden können. Das ist seine Strategie, um auch in nährstoffarmen Gebieten wie eben dieser Moorfläche überleben zu können.

     Vom Moorpfad laufe ich in Richtung Schweingartensee. Jetzt endlich sehe ich auch die so angepriesenen riesigen Buchen am Wegesrand.

     Der Pfad führt nun mitten durch die Welterbeflächen. Der Unterschied zum Wirtschaftswald wird besonders durch das stehende und liegende Totholz, das nicht selten von grünem Moos überzogen ist, schnell deutlich, aber auch dadurch, dass man öfter verschieden hohe Baumgruppen nebeneinander beobachten kann.

     Bald erreiche ich den Schweingartensee, *GC6AKJ3* dessen heute vielleicht so manchem etwas merkwürdiger Namen wohl von der früher üblichen Tatsache herrührt, dass Schweine in die Wälder getrieben wurden, damit sie sich an den Bucheckern und Würmern sattfressen konnten. Am Ufer des Sees stehen ganze Bestände an toten Bäumen. Das liegt daran, dass 1994 ein künstlicher Ablauf geschlossen wurde, der vor 100 Jahren eigens für den Betrieb von Wassermühlen angelegt worden war. Im Moment muss sich am Seeufer noch ein neues Gleichgewicht einpendeln. Fischotter und Eisvögel fühlen sich hier schon jetzt sehr wohl.

     Hinter dem See befindet sich eine Hügelgräberanlage aus der Bronzezeit, die durch Wälle im Wald auffällt. Für mich der Wendepunkt dieser Wanderung. Wer nicht, wie ich, Teile des Weges doppelt laufen will, der kann in Richtung Parkplatz Caprin gehen. *GC54MZM* Von dort führt ein Wanderweg straßennahe zurück nach Zinow. Ich bevorzuge es allerdings, den Rückzug durch das Buchenwaldreservat anzutreten. Hinter Serrahn folge ich dann eine Weile dem Forstweg, um dann den Umweg über den Dickeberg zurück zum Busshof Zinow *GC5PWX6 zu nehmen und so nur die Buchenwaldstrecke doppelt laufen zu müssen. Und diese ist ja besonders schön!!

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

 

"Bis bald im Wald"

 

                               Rabe Abraxas


Tour 2

 

Am Müritzufer (ca. 18 km)

 

                                              Erscheinungstermin am 01. Juni 2021


Erzählt mir doch hier von besonderen Erlebnissen bei euren Touren ....

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